Neuseeland Roadtrip – Teil I

Die Nordinsel

Nach unserer Zeit in Auckland ging unser Roadtrip endlich los. Wir wollten die Nord- und Südinsel Neuseelands erkunden.

Route Neuseeland Nordinsel
Route: 1. Auckland > 2. Paihai > 3. Cape Reinga > 4. Hot Water Beach > 5. Rotorua > 6. Wellington

Tag 1 – Auckland nach Paihia

Datum: Mo. 07.01.2019
Übernachtung: The Whitehouse
Preis: 15 NZD
In der Nähe: Paihia
Gefahrene Kilometer: 253

Nach dem Auschecken im Attic Hostel fuhren wir mit dem Skybus zum Flughafen. Unser Mietauto buchten wir diesmal über Check24. Die Abholung war etwas unkoordiniert. Wir mussten uns etwas länger in Geduld üben. Umso glücklicher waren wir als uns der Schlüssel überreicht wurde.

Zu den Details: 

  • Anbieter: Dollar
  • Mietdauer: 1 Monat
  • Mietauto: Toyota RAV 4
  • Abholung: Auckland Airport
  • Abgabe: Christchurch Airport
  • Preis: 1.114,62 EUR inkl. Versicherung und Zusatzfahrer, Kilometer frei
  • Gutschein: 50 EUR Check 24
  • Gesamtpreis: 1.064,62 EUR (35 EUR/Tag)

Soweit so gut, diesmal zahlten wir ein wenig mehr für uns Auto. Das könnte daran gelegen haben, dass die Hauptsaison in Neuseeland begann und wir das Fahrzeug an einem anderen Ort zurückgeben wollten. Wir starteten auf der Nordinsel und werden es auf der Südinsel zurückgeben. One Way ist meistens teurer. Im Großen und Ganzen aber noch vollkommen in Ordnung. Ein Campervan hätte uns ab 67 EUR pro Tag gekostet, also fast das Doppelte.

Für unseren einmonatigen Roadtrip benötigten wir noch eine Campingausstattung. Wir brauchen: Zelt, Matratze, Campingstühle, Campingkocher und Gaskartuschen. Das besorgten wir im K-Mart. Verpflegung kauften wir uns im Countdown.

Unser heutiges Ziel war Paihia. Die kleine Stadt im Far North District ist circa 5 Autostunden von Auckland entfernt. Eigentlich wollten wir die Mautstrecken umfahren. Kurz nach Auckland sind wir dann doch irgendwie auf einer gelandet.

Den Toll bezahlten wir anschließend online. Man gibt einfach den Tag und sein Kennzeichen ein und zahlt mit Kreditkarte. Wir hatten uns vorher sicherheitshalber mit Dollar in Verbindung gesetzt und uns erkundigt, ob wir die Toll überhaupt bezahlen müssen. Manche Anbieter haben dies bereits in der Vermietung eingerechnet. Bei uns war dies jedoch nicht der Fall. Es ist auf jeden Fall günstiger die Toll direkt über das Gouvernement zu zahlen, ansonsten erhaltet ihr vom Mietanbieter eine Rechnung und der Aufwand wird euch zusätzlich berechnet. Am Besten nicht all zu lange warten und direkt bezahlen, dann ist es aus dem Kopf.

Es war eine Umstellung auf der linken Straßenseite zu fahren. Vor allem mit dem Auto. Scheibenwischer und Blinker sind übrigens seitenverkehrt. Das musste man erstmal irgendwie sortiert bekommen. Aber nach einiger Zeit gewöhnte man sich daran.

Unsere erste Nacht verbrachten wir auf einem privaten Zeltplatz direkt in der Stadt und zahlten 30 NZD pro Nacht. Es gab eine Toilette und Dusche, aber alles sporadisch eingerichtet. Zu viel durfte man nicht erwarten.

Tag 2 – Paihia

Datum: Di. 08.01.2019
Übernachtung: Raetea North Side Camping Area
Preis: kostenlos
In der Nähe: Kaitaia
Gefahrene Kilometer: 91

Es war Anfang Januar und wir hatten tolles Wetter. Im Januar in Shorts tragen, ist einfach herrlich. Die erste Nacht war für uns total angenehm. Wir waren schnell mit dem Aufbau des Zeltes fertig und temperaturtechnisch war auch alles super. So kann es gerne weitergehen.

Unser Frühstück würde die nächsten Wochen nicht sehr spektakulär aussehen. Da unser Auto keinen Kühlschrank besitzt, mussten wir versuchen mit dem nötigsten Auszukommen. Dies bedeutete morgens fast immer: Toast mit Avocado und Ei und zum Nachtisch entweder Marmelade oder Nutella. Also eigentlich halb so wild. Zu trinken gab es ab sofort Tee, denn löslicher Kaffee schmeckte uns überhaupt nicht. Milch konnten wir leider nicht ausreichend kühl halten. Über unser Frühstück seid ihr jetzt informiert. Mittag- und Abendessen wird später vorgestellt.

In der Früh ging es für uns zum kleinen Hafen in Paihia. Dort wollten wir uns eine Tour buchen. Etliche Angebote gab es vor Ort. Tauchen, Schnorcheln, Bootstouren und Hubschraubertouren. Wir entschieden uns für die Dolphins + Hole in the Rock Tour für 112 NZD pro Person und erhielten einen Rabatt von 10%. Umgerechnet waren es 60 EUR pro Person. Nicht ganz günstig. Die morgendliche Tour war natürlich bereits ausgebucht. Typisch für uns, wir kümmern uns immer ein wenig zu spät um Ausflüge. Also mussten wir bis 13:30 Uhr warten.

Russell
Russell

Die Zeit vertrieben wir uns mit Karten spielen. Wir haben ein Kartendeck dabei und spielen am liebsten Durak. Gegen 13 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg. Unser Boot war doch größer als erwartet. Insgesamt waren es um die 150 Menschen an Deck. Bereits auf dem Weg zur Hole in the Rock sahen wir dutzende Delfine, die fröhlich im Wasser neben uns herum sprangen. Teilweise waren sogar Delphine Kälbchen dabei. Es war so schön und der Spaßfaktor schnellte in die Höhe. Falls jemand seine Sonnencreme vergisst, on Board steht welche kostenlos zur Verfügung.

Angekommen am Hole in the Rock blieben wir einen Moment davor stehen. Die Wellen waren nicht ohne und der Kapitän machte eine Durchsage, dass es nicht jeden Tag möglich ist, durch dieses „Loch“ im Fels zufahren. Wenn man nicht gut aufpasst, reißen die Wellen das Boot mit. Natürlich war unser Kapitän der Beste der mir nichts, dir nichts, durch den Felsen fuhr. Alle Menschen jubelten und pfiffen vor Freude weil es so gut klappte und ganz schön aufregend war.

Hole in the Rock
Hole in the Rock

Erleichtert, dass alles gut geklappt hat, ging es für uns auch wieder zurück zum Hafen. Die Tour dauerte insgesamt circa 3,5 Stunden und hatte sich für uns zumindest gelohnt. Einen Besuch in Paihia können wir empfehlen.

Nach unserer Tour ging es für uns weiter in Richtung Norden. Wir fuhren 1,5 Stunden und fanden dann einen Campingplatz der kostenlos war. Eine Wiese direkt am Bach. Ein schönes Plätzchen. Die Toilette befand sich auf der anderen Seite des Baches und war ein einfaches Plumpsklo. Gut, dass wir uns Klopapier und Desinfektionsmittel kauften. Nichts desto Trotz, war das ein schönes Plätzchen und wir fühlten uns wohl.

Camping
Camping

Achso, eine Plage hat Neuseeland! Sandfliegen, die miesen Fliegen stechen einen ganz dreist in sämtliche Körperteile. Im ersten Moment spürt man nichts, aber im nächsten hört das jucken nicht mehr auf. Unsere Füße waren teilweise so zerstochen, dass keine freie Stelle mehr zu sehen war.

Tag 3 – Cape Reinga

Datum: Mi. 09.01.2019
Übernachtung: Raetea North Side Camping Area
Preis: kostenlos
In der Nähe: Kaitaia
Gefahrene Kilometer: 273

Unsere zweite Nacht im Zelt war sehr gut. Wir hatten gut geschlafen und fühlten uns wohl auf dem Campingplatz. Schnelles Frühstück und dann ging es direkt weiter. Vor unserem eigentlichen Ziel hielten wir noch kurz am Ninety Miles Beach. Bei Ebbe ist es möglich diesen Strandabschnitt mit dem Auto zu befahren. Wir überlegten hin und her und entschieden uns es lieber zu lassen.

Ein paar Leute vor Ort versicherten uns, dass wir noch über eine halbe Stunde Zeit hätten, bis die Flut wieder einsetzt. Aber dieses Risiko wollten wir nicht eingehen. In den Mietunterlagen des Autos stand übrigens, dass der Versicherungsschutz beim Befahren von Stränden ausgeschlossen ist. Wir hinterfragen besser nicht, wie viele Autos schon im Sand stecken geblieben sind. Auf den Hinweisschildern vor Ort sind Busse abgebildet, die von der Flut ins Wasser gezogen wurden. Nach dieser Einschüchterung machten wir uns zurück auf normale Straßen. Denn bei unserem Glück wissen wir, selbst wenn kein anderes Auto stecken bleibt, wir würden es schaffen.

Cape Reinga
Cape Reinga

Nach dem Ninety Miles Beach ging es für uns weiter zum Cape Reinga. Vor Ort stehen kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Einer der wohl schönsten Leuchttürme von Neuseelands. Außerdem am nördlichste Punkt der Nordinsel. Der Ansturm war natürlich groß, es war viel los. Was uns allerdings überhaupt nicht wunderte, denn es war wirklich wunderschön. Es einige Wanderwege um das Gebiet zu erkunden. Für uns definitiv ein Must Do der Nordinsel.

Cape ReingaCape Reinga

In der Mythologie der Maori soll Cape Reinga als letzte Stätte für Seelen von Verstorbenen dienen. Hier schauen die Seelen nochmal auf Neuseeland zurück bevor sie sich auf den Weg zu Ihren Ahnen machen.

Cape Reinga
Cape Reinga

Auf dem Rückweg hielten wir noch schnell an den Giant Sand Dunes. Diese liegen nur 20 Minuten von Cape Reinga entfernt. Wir holten uns ein Board für umgerechnet 8,82 EUR. Wir versuchten uns an der Kunst auf den Dünen zu surfen. Spoiler – es ist nicht möglich auf den Dünen im Stehen zu surfen. Es ist nur möglich im Liegen herunter zu fahren.

Giant Sand Dunes
Giant Sand Dunes

Klingt nach sehr viel Spaß. Zu Recht, denn es macht auch sehr viel Spaß. Aber um diesen Spaß zu genießen, muss man zunächst auf die Spitze der Dünen gelangen und dies ist alles andere als spaßig. Bei 33 Grad direkt unter der Sonne auf heißem Sand hochgehen, ist nicht so einfach. Wir quälten uns regelrecht hoch, um dann circa 15 Sekunden zu fahren. Egal, die Quälerei war es diese 15 Sekunden wert.

Durch diese drei Sehenswürdigkeiten an einem Tag erhielten wir einen überzeugenden Einblick in die abwechslungsreiche Schönheit Neuseelands. Es war so unglaublich vielfältig und einfach wunderschön. Alleine landschaftlich so abwechslungsreich. Eben waren wir noch am 90 Miles Beach, dann an einem wunderschönen Leuchtturm und am Ende standen wir auf einer riesen Sanddüne. Einfach so und wir waren immer noch im selben Land. Das Beste daran, es war alles in ein paar Minuten zu erreichen.

Unsere Nacht verbrachten wir am gleichen Campground wie die Nacht zuvor. Abends versammelten sich hier einige Leute und dadurch fühlte man sich automatisch sicherer. Wir nahmen ein kleines Bad im Bach. Ein paar Campground Genossen machten es sich im Bach gemütlich und tranken Bier. Irgendwie cool. Ein Flair von absoluter Freiheit lag in der Luft.

Tag 4 – Richtung Süden

Datum: Do. 10.01.2019
Übernachtung: Broken Hills Campground
Preis: 13 NZD
In der Nähe: Hikuai
Gefahrene Kilometer: 472

Den heutigen Tag verbrachten wir die meiste Zeit im Auto. Wir hatten einige Kilometer vor uns und diese mussten gefahren werden. Auf dem Weg hielten wir noch kurz bei den Rainbow Falls in der Nähe von Kerikeri. Die Whangarei Falls lagen leider nicht auf direktem Weg, somit haben wir diese ausgelassen.

Rainbow Falls
Rainbow Falls

Um die Mautstrecke zu umfahren, nahmen wir diesmal die richtige Ausfahrt (388). Es war zwar ein kleiner Umweg, aber es hatte gepasst. Gegen Abend steuerten wir den Doc Campground Broken Hill für 13 NZD pro Person an.

Das Department of Conservation managt mehr als 2.000 Campgrounds in ganz Neuseeland. Die Lage der einzelnen Campingplätze ist zum Teil außergewöhnlich. Einige sind sogar kostenfrei. Die Kostenpflichtigen kosten um die 13 NZD pro Nacht. Das Department of Conservation stattet diese Campingplätze mit Toiletten und teilweise auch mit Duschen aus.

Wir finden 13 NZD pro Person für eine Nacht ist vollkommen in Ordnung. So werden die Plätze wenigstens aufrecht gehalten und mit Mülleimern ausgestattet. Toilettenanlagen sauber gehalten und die Umwelt nicht zerstört. Eine gute Sache.

Wir suchten uns immer Campgrounds über die App WikiCamps NZ. Hier findet ihr alle Campingplätze mit zusätzlichen Informationen und Kommentaren von anderen Reisenden. Trotz der Hauptreisezeit waren immer genügend Stellplätze für die Nacht vorhanden. Auf unserer Reise durch Neuseeland gab es keinen einzigen Tag, an dem wir nicht wussten wo wir übernachten können.

Tag 5 – Hot Water Beach

Datum: Fr. 11.01.2019
Übernachtung: Wentworth Camping Area
Preis: 13 NZD
In der Nähe: Whangamata
Gefahrene Kilometer: 110

Von unserem Campground befand sich der Hot Water Beach noch circa 40 Minuten entfernt. Und so wie der Name schon sagt, soll das Wasser an diesem Strand heiß sein. Vor Ort gibt es kostenlose Parkplätze. Was erwartet uns am Hot Water Beach? Heute erstmal Sonne, denn wir hatten super Wetter. Bei unserer Ankunft war gerade Flut. Aber für das eigentliche Spektakel warteten alle Strandbesucher auf Ebbe. Warum?

An einem eng begrenzten Abschnitt des Sandstrandes befindet sich Thermalwasser. Zwei Kilometer unter der Erdoberfläche befinden sich 170 °C heiße Gesteinsschichten. Kaltes Wasser tritt ein und Heißwasser steigt durch die Risse im Gestein nach oben. Diese Stellen sind jedoch nur bei Ebbe erreichbar.

Hot Water Beach
Hot Water Beach

Die ganzen Touristen liehen sich einen Spaten und gruben Mulden um im Heißwasser zu baden. Kostenpunkt circa 10 NZD pro Spaten. Als wir vor Ort waren, konnten wir dieses Spektakel kaum glauben. In nur paar Minuten fingen hunderte Menschen an im Sand zu graben. Wenige Minuten später war der Strand mit Mulden überzogen. Manche Mulden stellten sich als Fehlgriff heraus. Nur kaltes Wasser. Andere wiederum konnten nicht genutzt werden, weil das Wasser zu heiß war, so dass man sich direkt die Füße verbrannte.

Hot Water Beach
Hot Water Beach

Die wenigen warmen Mulden waren voll mit Menschen, die darin saßen und sich freuten an richtiger Stelle gegraben zu haben. Das ganze war ein absolut verrücktes und einzigartiges Ereignis.

Übrigens liegt ganz In der Nähe der Cathedral Cove. Diesen Spot hatten wir an diesem Tag leider nicht mehr geschafft.

Für die Nacht begaben wir uns auf den Wentworth Valley Campground mit Duschen für 13 NZD (7,47 EUR) pro Person. Nach einem heißen Tag am Strand gibt es doch nichts schöneres als eine Dusche. Oder?

Tag 6 – Rotorua

Datum: Sa. 12.01.2019
Übernachtung: DOC Campsite Lake Okareka
Preis: 13 NZD
In der Nähe: Rotorua
Gefahrene Kilometer: 171

Das Wetter spielte heute nicht besonders mit. Es war bewölkt und teilweise nieselte es. Wir machten uns auf den Weg nach Rotorua und suchten uns vor Ort einen Campground. Unsere Wahl fiel auf eine Doc Campsite direkt am Lake Okareka.

Camping Lake Okareka
Camping Lake Okareka

Einfach wunderschön. Es gab zwar nur Toiletten vor Ort aber der traumhafte Ausblick auf den See entschädigte. Wie herrlich. Gibt es in Deutschland so etwas auch? Ein kleiner See und jeder darf sich dort hinstellen und übernachten. Neben uns hatten bereits einige ihre Zelte aufgeschlagen. Kurz nachdem unser Zelt stand, fing es an zu regnen. Der Regen sollte so schnell nicht wieder aufhören.

Unter einer Überdachung bereiteten wir unser Abendessen zu und spekulierten über das Wetter. Es machte nicht den Anschein besser zu werden und wir überlegten uns ein Plan B für die Nacht. So entschieden wir die Nacht im Auto zu schlafen. Wir waren uns nicht sicher, ob das Zelt den Wassermassen standhalten würde. In der Nacht nochmal alles umräumen wollten wir uns ersparen.

Zum Abendessen gab es Hackbällchen mit Tomatensoße und Nudeln. Da es nicht weit entfernt einen Supermarkt gab, stand heute Fleisch auf dem Tisch. Die meiste Zeit essen wir ausschließlich Lebensmittel, die wir problemlos im Auto lagern können. Heute würde es wohl eher kein Fleisch mehr für uns geben. Ein Grund dafür wird im Film „What the Health“ auf Netflix erklärt. Absolute Filmempfehlung von uns.

Tag 7 – Rotorua Rafting Tour

Datum: So. 13.01.2019
Übernachtung: Vinegar Hill Campsite
Preis: 9 NZD
In der Nähe: Palmerston Nord
Gefahrene Kilometer: 322

Die Entscheidung im Auto zu schlafen, war die Richtige. Über Nacht hat es so stark geregnet, dass wir dachten unser Zelt würde wegfliegen. Unser Wecker klingelte um 06:00 Uhr. Frühstücken, Zelt einpacken und auf zur Rafting Tour.

Habt ihr schon mal eine Rafting Tour gemacht? Für mich war es das Erste mal. Ich hätte nicht gedacht, dass es so viel Spaß macht. Den heutigen Ausflug buchten wir am Vortag in der Visitor Information von Rotorua. Wir entschieden uns für den Anbieter Rotorua Rafting und der Ausflug kostet 85 NZD (48,86 EUR) pro Person.

Der Trip war uns jeden Penny wert. Vor Ort erhielten wir Helme, Neoprenanzüge und eine kurze Einweisung. Mit dem Bus wurden wir zum Startpunkt gebracht. Schnell wurden zwei Gruppen gebildet und auf die Boote verteilt. Dann ging es schon los.

Die Strömung des Flusses war nicht ohne. Schnell wurden wir von einem kleinen Wasserfall in den nächsten gebracht. An einem Fels wurde ein kurzer Stopp gemacht aber nicht um sich auszuruhen. Nein, um vom Felsen zu springen und zurück zum Boot zu schwimmen.

Leichter gesagt als getan. Gegen die Strömung anzukämpfen war nicht so einfach. Wir saßen im zweiten Boot und verloren sogar eine von unser Crew. Die Strömung war zu stark und sie schaffte es nicht zurück in unser Boot. Zum Glück wartete das erste Boot und fing sie mit einem Rettungsseil wieder ein. Heikle Angelegenheit, Sie verlor ihre Hose beim Schwimmen. Wir packten unser verloren gegangenes Mitglied wieder auf unser Boot, um für den 7 Meter hohen Tutea Falls vollständig zu sein. Übrigens hatten wir die Wahl zwischen Wasserfall und Walk of Shame. Wir entschieden uns natürlich für den Wasserfall.

Rotorua Rafting
Rotorua Rafting

Vor dem Abgrund erhielten wir nochmal eine kurze Einweisung. Die Wahrscheinlichkeit, dass unser Boot sich überschlägt, ist zwar gering aber darauf sollten wir trotzdem eingestellt sein. Und dann ging es los. Wir paddelten bis zum Beginn des Wasserfalls, setzten uns dann schnell ins Boot und dann war auch schon alles vorbei. Es ging so schnell. Senkrecht fiel unser Boot ins Wasser, so dass wir komplett von der Oberfläche verschwanden. Nach nur wenigen Sekunden stiegen wir wieder an die Wasseroberfläche. Was wir nicht bemerkten, während des Aufpralls wurde unser Bootsführer zur Seite geschleudert. Bevor es uns auffiel, war er allerdings auch schon wieder auf dem Boot zurück.

Rotorua Rafting
Rotorua Rafting

Es hatte so viel Spaß gemacht, alle waren begeistert. Wir können dies nur empfehlen. An der Zentrale zogen wir uns wieder um und konnten noch Bilder kaufen. Ich bin ja ein Fuchs. Ich fand zwei weitere Pärchen mit denen wir uns den erwerblichen Bilder-Link teilen wollten. Also einer zahlte 30 NZD und schickte den Link an die anderen weiter. So zahlten wir pro Pärchen 10 NZD und jeder hatte die Bilder. Es ist zwar nicht im Sinne des Erfinders aber auch nicht weiter tragisch.

Rotorua Rafting
Rotorua Rafting

Was ist das Beste nach einem actionreichen Vormittag? Richtig, ein entspannter Nachmittag. Für uns ging es zum Entspannen zum Kerosene Creek einer natürlichen Hot Spring. Ein Bach mit warmen Quellwasser. Es kostete kein Eintritt. Alles was hier von einem abverlangt wurde, war sich in den Bach zu setzen und zu entspannen. Wichtig den Kopf immer über Wasser halten, da sich gefährliche Amöben im Wasser befinden.

Kerosene Creek
Kerosene Creek

Nicht weit entfernt gibt es den Wai-o-tapu Park. Der Eintritt kostet 32,50 NZD pro Person. Hierbei sollte man nicht geruchsempfindlich sein. In der Luft lag ein starker Schwefelgeruch. Der Wai-o-tapu Park beeindruckt mit seinen verschiedenen Pools. Durch die chemischen Reaktionen der heißen Quellen/Temperaturen färbt sich Wasser und Gestein in unwirklich leuchtenden Farben. Nicht weit vom Haupteingang, mit dem Auto zu erreichen findet man den sogenannten Lady Knox Geysir. Dieser Spuckt jeden Tag pünktlich um 10:15 Uhr. Warum immer zur gleichen Zeit? Der Geysir selbst ist nicht mehr aktiv. Er reagiert nur, wenn man Seife in die Öffnung kippt. Bei einer bestimmten Menge an Seife, sprüht er Fontänen bis zu 20 Meter in die Luft.

Wir persönlich sind nicht in den Park gegangen, dafür besuchten wir noch den Mud Pool. Auch Schlammlöcher genannt. Genau das traf auch zu, Schlammlöcher die mit ihrem Schlamm blubberten. Es war nicht wirklich spektakulär, aber da wir in der Nähe waren sollte ein kurzer Besuch nicht schaden.

Mud Pool
Mud Pool

Der Tag fand kein Ende. Wir fuhren noch nach Taupo um uns für die Tongariro Alpine Crossing Tour anzumelden und mussten leider feststellen, dass die Touren für die nächsten Tage aufgrund von schlechten Wetterbedingungen abgesagt wurden.

Es half nichts, die Tour wurde abgesagt und dies stimmte uns traurig. Wir hätten gerne die Wanderung über den Tongariro gemacht. Allerdings wird bei schlechtem Wetter davon abgeraten. Es ist absolut empfehlenswert sich vorher an der Visitor Informations über die Wettervorhersagen zu informieren. Die Tour selber solltet ihr ebenfalls entweder durch eine iSide oder im Hostel/Hotel reservieren lassen. Um zum Beginn des Wanderweges zu gelangen, kann euch ein Shuttle abholen. Kosten lagen zwischen 60 und 65 NZD pro Person je nach Uhrzeit.

Der Weg durch den Tongariro Nationalpark zieht sich über 19,4 km. Die Tageswanderung dauert zwischen 6 und 8 Stunden. Das Wetter kann sich selbst an einem sonnigen Tag schlagartig ändern. Lieber etwas mehr Trinkwasser und Proviant einplanen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.

Wir wissen es leider nicht genau, aber der Weg soll nicht ganz so einfach zu begehen sein. Bewaffnet euch also mit guten Wanderschuhen. Vom hören, soll es sich auf jeden Fall lohnen. Wir hätten es sehr gerne gemacht. Wollten jedoch nicht eine unbestimmte Zeit darauf warten. Niemand konnte uns sagen, ob sich das Wetter in den nächsten Tagen verbessern würde. Somit entschieden wir uns weiterzufahren und uns die Tour für unseren nächsten Aufenthalt in Neuseeland einplanen. 🙂

Tag 8 – Wellington

Datum: Mo. 14.01.2019
Übernachtung: Aussie Bay Campsite
Preis: 8 NZD
In der Nähe: Picton
Gefahrene Kilometer: 223

Etwas schwermütig machten wir uns weiter auf den Weg Richtung Wellington. Die Hauptstadt Neuseelands. Das Wetter war nicht auf unserer Seite. Es war windig und bewölkt.

Als wir in Wellington ankamen, fuhren auf den Victoria Mountain. Von dort aus hat man einen guten Blick über die Stadt. In Wellington leben 190.000 Menschen. Nur damit ihr es im Vergleich seht, in Auckland leben mehr als 1,4 Millionen Menschen. Bis 1863 war Auckland auch die Hauptstadt Neuseelands. In Koblenz leben circa 115.000 Menschen. So könnt ihr euch vielleicht besser vorstellen, wie groß oder klein die Hauptstadt Neuseelands ist.

Victoria Mountain
Victoria Mountain

Wellington besitzt den Spitznamen „Windy City“, dies können wir nur bestätigen. Eine Neuseeländerin erzählte uns, dass sie ganz genau erkennen würde wer ein Touri ist. Denn nur die Touristen laufen mit Regenschirmen durch die Stadt. Die Einheimischen wissen, dass diese in nur wenigen Minuten durch den Wind zerstört werden. Alternativ besser einem Poncho bei Regen tragen.

Irgendwie kamen wir nicht wirklich in Wellington an. Entweder lag es an unserer Stimmung, weil wir immer noch enttäuscht waren, dass wir die Tour nicht machen konnten. Oder es lag einfach am Wetter, es war eklig und so macht eine Stadttour leider keinen Spaß.

Kurzer Hand beschlossen wir noch heute die nächste Fähre nach Picton auf die Südinseln zu nehmen. Das Ticket kostete 75 NZD pro Person und für das Auto zusätzlich 105 NZD. Insgesamt somit 255 NZD (145 EUR).

Von Wellington nach Picton – was für eine See

Da wir uns kurzfristig entschieden die Fähre von Wellington nach Picton zu nehmen, musste alles sehr schnell gehen. Eigentlich waren wir schon zu spät dran, alle Passagiere waren bereits an Bord. Die Frau am Schalter gab uns dennoch ein Last Minute Ticket. Wir mussten so schnell wie möglich auf die Fähre fahren.

Unser Auto parkten wir auf dem Autodeck. Uns war nicht bewusst, wie groß diese Fähre ist. Mehrere hunderte Autos standen bereits geparkt im Unterdeck. Für uns ging es hinauf zu den anderen Passagieren. Wir dachten, wir machen es uns bequem für die nächsten 3 Stunden und genießen die Überfahrt. Ich hatte mein Buch ausgepackt und Jan schaute eine Serie auf Netflix.

Die erste halbe Stunde war auch noch in Ordnung. Dann zeigte die See ihre Stimmungsschwankungen. So groß unsere Fähre auch sein mag, mit der See hatte sie ganz schön zu kämpfen. Hohe Wellen ließen das Schiff immer wieder hart auf dem Wasser aufschlagen. Im Innenraum wurden wir von unseren Sitzen in die Luft katapultiert. Einigen Menschen machte dies zunächst noch sichtlich Spaß. Sie hüpften regelrecht mit den Wellen mit.

Der Spaß verging allerdings nach einiger Zeit. Im Minutentakt beobachteten wir wie die ersten Seekrank wurden. Es sollte nicht lange andauern bis wir ebenfalls erkrankten. Die Crew fing an Papiertüten an alle Passagiere zu verteilen. Die Wellen wurden immer größer, Toiletten schwappten über und die ersten Passagiere fingen an sich zu übergeben.

Eben noch gelacht und kurze Zeit später wurde der Mageninhalt in eine braune Tüte gebracht. Jan und mir ging es sehr ähnlich. Wir konnten uns kaum bewegen. Die Übelkeit hatte uns an die Stühle gebunden, an Aufstehen war nicht zu denken. Noch nie in unserem Leben ging es uns so schlecht auf einer Fähre.

Die Crew verteilte zwischenzeitlich Eiswürfel. Akklimatisierung soll hilfreich sein bei Seekrankheit. Bewundernswert wie manche Menschen immun gegen diese starke See waren. Einer der Crewmitglieder lief lächelnd herum und beruhigte aufgelöste Passagiere. 

Doch nicht nur die Übelkeit machte mir zu schaffen, die Angst um das Auto bestand zusätzlich. Über 1,5 Stunden kämpften wir gegen Übelkeit und Schwindel an. Irgendwann nach gefühlt 100 Jahren wurde es besser. Ich hatte schon alle Hoffnung aufgegeben. Endlich, endlich hatten wir es nach Picton geschafft.

Sehr lädiert und schwach auf den Beinen ging es zum Auto. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie froh ich war, dass alles in Ordnung war. Unser Auto hatte die Fahrt heil überstanden. Erleichtert verließen wir den Hafen und fuhren zu Subway um uns zu stärken. Was für eine Fahrt damit hatten wir wirklich nicht gerechnet.

Es war bereits dunkel und wir hatten noch keinen Schlafplatz für die Nacht. Gestärkt ging es noch 30 Minuten weiter zum nächsten DOC Campground. Leider war dieser diesmal nicht so schön wie erwartet. Der Campground war bereits komplett belegt. Überall standen Autos und Zelte konnten nicht aufgebaut werden. Somit hatten wir keine andere Wahl als im Auto zu schlafen.

Unser Zwischenfazit zur Nordinsel

Wir sind auf der Nordinsel 1.915 Kilometer gefahren. Auch wenn es oft heißt, dass die Südinsel schöner als die Nordinsel sei. Wir können die Nordinsel nur empfehlen. Ein absoluter Traum, Neuseeland hat so viel zu bieten. Die Landschaft ist atemberaubend und in 7 Tagen konnten wir bereits so viel sehen und erleben. Wir würden die Nordinsel auf keinen Fall ausfallen lassen. Ganz im Gegenteil bei unserem nächsten Besuch nehmen wir uns etwas mehr Zeit.

Unsere Tipps

Am Besten nicht zu viel im Voraus planen. Das Wetter ist nicht sehr beständig. Es erinnerte uns an das deutsche Sommerwetter. Gute Wanderschuhe ist mit das Wichtigste in Neuseeland. Es gibt so viele wunderschöne Wanderwege. Die Beste Reisezeit ist der neuseeländische Sommer (Dezember/Januar/Februar).

Unsere Kosten

Eine Kostenaufstellung findet ihr in unserem zweiten Teil zu dem Neuseeland Roadtrip.